In Kontakt bleiben: Systemische Zukunftsnavigation für Führung und Zusammenarbeit

Workshop Day
03.06.
ab 09:00 Uhr
bis 16:00 Uhr
SystemischFühren
Zusammenarbeiten
Raum
Schwarzwald

Abstract

Zukunfts- und Trendforscher prognostizieren eine weitere Zunahme von Komplexität. Die Veränderungsgeschwindigkeit hat sich durch Digitalisierung und KI noch einmal vervielfacht. Organisationen und Menschen müssen lernen, sich immer schneller an veränderte Bedingungen anzupassen Was heute schon Menschen und Unternehmen immer wieder überfordert, gehört in Zukunft zum Alltag. Die Herausforderung ist nicht, Komplexität zu reduzieren, sondern zu lernen, mit Komplexität, Unsicherheit und Unplanbarkeit besser umgehen zu lernen. Wie aber können wir als Führungskräfte heute Kompetenzen aufbauen, um uns selbst, unsere Mitarbeiter*innen und unsere Organisationen auf den Umgang mit Komplexität einzustellen? P. Spiegel, A. Pechstein, et al, 2021 haben in ihrem Buch „Future Skills“ Eigenschaften wie Empathie, Multiperspektivität, Konfliktlösung, Leadership und systemisches Denken als wichtige Fähigkeiten beschrieben, um in der VUCA Welt besser navigieren zu können. In unserem Workshop möchten wir mit systemischen Impulsen einen Ansatz vorstellen, um besser zwischen unterschiedlichen Anforderungen „balancieren“ zu können, indem ich verändere, wie ich als Führungskraft beobachte, denke und handle – z.B. mit der Systemischen Perspektive. Systemisch beobachten, denken und handeln ist eine Grundhaltung, die uns helfen kann, besser mit sozialer Komplexität und organisatorischen Paradoxien umzugehen. Laut Zukunftsforschern wird die systemische Perspektive, wie sie z.B. auch professionelle Coaches und Therapeuten nutzen, immer mehr zu einer unverzichtbaren Kernkompetenz von Akteuren in der modernen Arbeitswelt (siehe auch Harvard Business Manager 01/2022 „Führen wie ein Coach“) Jetzt einfach allen Führungskräften zu sagen ‚Seid jetzt bitte Coaches‘ ist allerdings nicht hilfreich. Zum einen braucht es einen entsprechenden Kompetenzaufbau in der Coaching Haltung, zum anderen muss diese Kompetenz sich in das Repertoire der Führungskraft einreihen. Eine Führungskraft ist eben kein Coach, nutzt aber im richtigen Augenblick die Haltung und Methoden der Coaches. Die Systemische Perspektive einnehmen bedeutet z.B. Zusammenhänge, Wechselwirkungen, Rückkopplungen, Rollen und Wahrnehmungen (auch die eigene) in komplexen Systemen zu erkennen und darauf aufbauend achtsam zu kommunizieren und zu handeln. Weitere Prinzipien wie Wertschätzung, Ressourcen-Orientierung, Lösungsfokussierung helfen, den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, und dadurch anschlussfähigere Lösungsansätze zu gewinnen. In unserem Workshop legen wir ein kurzes systemtheoretisches Fundament, bevor wir mit zahlreichen Übungen zu Hypothesen, Fragetechniken, soziometrischen Aufstellungen und Interventionen das Systemische Handeln erfahrbar machen. Alle Methoden sind geeignet, sie direkt im eigenen Berufsalltag einzusetzen und Erfahrungen damit zu sammeln. Wir gehen dabei insbesondere auf die „Balancefähigkeit“ von Führungskräften in typischen Situationen (wie Mitarbeitergespräch, Entscheidungssituationen, Widerstand gegen Veränderung, Konflikte) ein, und reflektieren diese im Erfahrungsraum der Teilnehmer. Als Führungskraft und Agile Coach bringen wir zwei wertvolle Perspektiven auf Menschen und Organisationen mit und finden so große Anschlussfähigkeit für die täglichen Herausforderungen von Führungskräften und Veränderungs-Kräften in Unternehmen.

Vera Hofheinz

andrena objects ag

Vera Hofheinz ist systemische Coach und Organisationsentwicklerin. Seit mehr als 15 Jahren Führungskraft bei andrena. Agile Veränderungsprozesse gestaltet sie mit dem Blick auf die Möglichkeit für persönliche Weiterentwicklung und Entfaltung der Führungskräfte und Mitarbeiter*innen. Sie steht für wertschätzende und gleichberechtigte Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Christoph Jung

andrena objects ag

Christoph Jung ist Agile Coach, Systemischer Coach und Organisationsentwickler bei andrena objects ag und hilft Unternehmen, agil zu arbeiten und Veränderungsprozesse zu gestalten. Er begleitet Teams und Führungskräfte, und kennt sowohl die Start-up-Welt als auch mittelständische Unternehmen und Konzerne. Aktuell beschäftigt sich Christoph vor allem mit Agiler Organisationsentwicklung, Strategieprozessen, systemischer Haltung und Führung. Nach dem Studium der Informationstechnik arbeitete er bei der Fraunhofer Gesellschaft mehrere Jahre lang in Forschung & Entwicklung, in Bereichen wie Bildverarbeitung, Maschinelles Sehen und Machine Learning, UX & Nutzerzentrierte Entwicklung - sowohl als Wissenschaftler als auch als Projekt- und Konsortialleiter. Danach ging es weiter in einem Start-up im Bereich Semantic Data Middleware, wo er für sich erkannte, dass nur ein konsequent agiles Vorgehen zielführend ist in einem unsicheren, dynamischen Umfeld.